Lieblingsorte
Schöneberg hat viele großartige Orte zu bieten.
Hier stelle ich meine Lieblingsorte in Schöneberg vor. Immer mit ein paar Hintergrundinformationen, was den Ort so besonders macht.
Nollendorfplatz
Der Nollendorfplatz ist einer meiner Lieblingsorte. Hier bin ich Zuhause und hier spiegelt sich der Kiez in all seiner Vielfältigkeit. Immer, wenn ich den U-Bahnhof in Regenbogenfarben leuchten sehe, freue ich mich, hier Politik machen zu dürfen.
Der Regenbogenkiez ist seit über 100 Jahren das Herz der queeren Community, prägt die Gegend und macht sie lebendig und vielfältig. Es gibt Traditionslokale und –läden genauso wie Beratungsstellen, die den Regenbogenkiez einmalig machen. Die Regenbogenstele am Beginn der Motzstraße ist ein Symbol dafür.
Auch das Gedenken spielt am Nollendorfplatz eine Rolle: Die Gedenktafel „Totgeschlagen – totgeschwiegen“ an der U-Bahnstation Nollendorfplatz gedenkt der schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus. Es ist bewegend, wie oft dort frische Blumen stehen.
Winterfeldtplatz
(c) Justin Sudbrak
Ein echtes Highlight im Schöneberger Kiez: Jeden Mittwoch und Samstag gibt auf dem Markt auf dem Winterfeldtplatz Leckereien, Blumen und viele schöne Sachen. Hier treffen sich Jung und Alt, Neu- und
Alt-Schöneberger*innen. Viele haben sicher auch ihren Lieblingsstand. Meiner ist Barbaras Küche mit dem leckersten Salaten, Quiches und Kuchen.
Die Maaßenstraße mit der Begegnungszone führt vom Nollendorfplatz zum Winterfeldtplatz. Dort gibt es viele Cafés und Restaurants und es ist immer was los. Auf dem Platz finden auch immer mal wieder Veranstaltungen statt. Sei es Kundgebungen zur Wahl oder die Mobilitätserprobung des Projektes Kiezerfahren im August 2020.
Steinmetzkiez
In der Steinmetzstraße ist das Nachbarschaftszentrum der zentrale Ort. Es ist 2004 entstanden, um für die zahlreichen Familien mit Migrationsgeschichte im Kiez einen Anlaufpunkt zu schaffen. Dieses Ziel verfolgt der Leiter Hamad Nasser engagiert in Kooperation mit vielen Partner*innen im Kiez.
Als die SPD-Fraktion einen Vor-Ort-Tag im Schöneberger Norden hatte, führte uns dieser auch ins Nachbarschaftszentrum mit seinen vielfältigen Aktivitäten. Ich war u.a. Ende September zu Gast. Dort wurde mit viel Engagement eine der Spielstraßen zum autofreien Tag gestaltet mit dem Nachbarschaftszentrum und dem Projekt Kiezerfahren.
Ich freue mich auf die kommenden Besuche und Gespräche vor Ort.
Es gibt im Nachbarschaftszentrum viele Angebote für Familien in den Bereichen Bildung, Erziehung und Beratung. Besonders toll finde ich die Vätergruppe, die ich mit der SPD-Fraktion bereits kennenlernen durfte. Seit über 14 Jahren besteht das Väternetzwerk, um sich zum Thema „Vater sein“, Rollenverständnis sowie zu gesellschaftlichen Fragen des sozialen Zusammenhalts und Partizipation zu organisieren.
In der nördlichen Steinmetzstraße gibt es Diskussion rund um eine dauerhafte Verkehrsberuhigung. Aufgekommen ist sie durch eine Baustelle. Diese hat eine angenehme Beruhigung in dem Straßenabschnitt gebracht ohne an anderer Stelle zu spürbaren Behinderungen zu führen. Die SPD-Fraktion im Bezirk hat das vor einem Jahr bereits unterstützt mit einem Antrag in der BVV.
Viktoria-Luise-Platz
(c) Justin Sudbrak
Der Viktoria-Luise-Platz ist ein echtes Schmuckstück im Kiez.
1900 eingeweiht, ist der Platz ein Gartendenkmal.
Er ist eines meines Lieblingsziele für kleine Spaziergänge mit besonderen Orten: Bei Foto Meyer konnte ich schon oft schöne Erinnerungsfotos abholen. Und beim Lette-Verein habe ich mich schon inspirieren lassen und weitergebildet.
Potsdamer Straße
Die Potsdamer Straße verbindet Schöneberg und Mitte und ist zentral für den Kiez. Sie spiegelt vieles, was Berlin und Schöneberg zu bieten hat auf knapp 3 Kilometern.
Sie ist eine der verkehrsreichsten Straßen in Berlin, für Radfahrende aber oft ein gefährliches Ärgernis. Gleichzeitig ist sie lebendiges Zentrum für ca. 25.000 Menschen in angrenzenden Wohngebieten und für knapp 2.000 Gewerbetreibende.
Luxusläden, Straßenstrich, Galerien, Designer*innen, spannende Restaurants und gemütliche Imbisse, entlang an Bülowstraße, Pallasseum und Heinrich-von-Kleist-Park – mehrere Welten finden sich entlang der Straße.
Die Interessengemeinschaft Potsdamer Straße setzt sich rund um die Straße ein für Vernetzung und Vertretung von Anwohner*innen, Gewerbetreibenden und Institutionen. Im Frühjahr haben sie für einen Straßenbaum in der Alvenslebener Straße gesammelt. Der wurde vor einigen Tagen gepflanzt – direkt neben einem Straßenbaum, den ich gespendet habe.
Die Straße hat auch eine wechselvolle Geschichte:
Ende des 18. Jahrhunderts wurde diese damalige Landstraße zwischen Berlin und Potsdam ausgebaut und befestigt. König Friedrich Wilhelm II. wollte seine Sommerresidenz besser erreichen. 1841 wurde der Bereich zwischen Potsdamer Platz und Kleistpark dann in Potsdamer Straße benannt. Die Stadt wurde moderner und so auch die Straße. Es gab Geschäfte und Fabriken in Hinterhöfen. Immer mehr Menschen wohnten an der und um die Straße. Später entwickelte sich rund um Lützow-, Pallas- und Goebenstraße ein Rotlichtviertel.
Mit dem Mauerbau 1961 war die Potsdamer Straße am nördlichen Ende auf einmal Sackgasse. Das änderte sich erst mit der Friedlichen Revolution 1989 und seitdem ist die Straße in einem steten Wandel. Nicht jeder Wandlungsschritt und jede Geschäftsansiedlung ist dabei positiv. Im Frühjahr beklagten Anwohnende, Gewerbetreibende und auch die SPD-Fraktion in der BVV dagegen, dass ein Waffengeschäft in der Straße eröffnete. Das ist in einer Gegend, in der sich viele für ein friedvolles Miteinander engagieren und in der es beispielsweise ein Böllerverbot zu Silvester schon länger gibt, einfach ein schlechtes Zeichen und Signal – vor allem im Umfeld von Schulen.
Bayerischer Platz
Der Bayerische Platz ist der schöne Mittelpunkt im Bayerischen Viertel.Angelegt als Schmuckplatz vor über 100 Jahren, im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört, 1958 mit vier Springbrunnen wieder als hergerichtet.
2007 haben sich engagierte Anwohner*innen und Gewerbetreibende zusammengeschlossen zur Initiative Quartier Bayerischer Platz. Ihr Ziel: den Platz und die Aufenthaltsqualität verbessern.
So wurde der U-Bahnhof dann in seiner heutigen Form gestaltet. Im Aufbau gibt es ein Lokal und eine Dauerausstellung zur Geschichte der Jüd*innen aus dem Bayerischen Viertel. Viele Jüd*innen lebten hier im Viertel und wurden während der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft verfolgt und ermordet. Das Flächendenkmal Orte des Erinnerns gibt an 80 Schilder an Straßenlaternen anti-jüdische Verordnungen als Kopien wieder. In der Münchner Straße steht ein Erinnerungsmal an die zerstörte Synagoge.
Auch im U-Bahnhof gibt es viel zu entdecken. Eine schön gestaltete Foto-Ausstellung zeigt dort die Geschichte und Entwicklung des Bayerischen Platzes.
Die Anwohner*innen sind aktiv im Gespräch mit der Bezirkspolitik, denn es gibt noch einiges zu verbessern am Bayerischen Platz: der U-Bahnhof braucht endlich einen Aufzug und der Platz eine öffentliche Toilette. Die Grunewaldstraße quert den Platz und braucht einen ordentlichen Radweg. Besonders am Rand der Grünanlage braucht es mehr Pflege, um gegen Ratten vorzugehen.
Die Lebensmittelnahversorgung muss gesichert werden, nachdem ein kleiner Edeka dort weggegangen ist. Dazu habe ich im vergangenen Jahr Antrag in der BVV gestellt.
Nelly-Sachs-Park
Dieser kleine schöne Park ist mein Tor Richtung Gleisdreieckpark, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin.
Benannt ist er nach der jüdisch-deutschen Schriftstellerin und Lyrikerin Nelly Sachs, die in Schöneberg lebte als Kind und 1940 vor einem Transport in ein Vernichtungslager der Nazis nach Schweden floh. Nelly Sachs erhielt 1966 den Literaturnobelpreis und verstarb 1970 in Schweden.
Der Park hat eine Liegewiese und wunderschöne Bäume.
Und einen Teich, ein echtes Highlight.
Auch ein großer Spielplatz liegt mitten im Park.
Also, wenn ihr das nächste Mal in der Nähe der Bülowstraße oder des Gleisdreieckparks unterwegs seid, macht einen Abstecher zum Nelly-Sachs-Park.
Rudolph-Wilde-Park
Der Park rund um das Rathaus Schöneberg ist wunderschön und historisch. Der goldene Hirsch als Wappentier von Schöneberg ist weithin sichtbar.
Die Carl-Zuckmayer-Brücke ist ein schöner Verbindungspunkt zur U-Bahn. Der besondere U-Bahnhof verleiht dem Teil des Parks einen Kurparkcharakter. Übrigens auch oft Filmkulisse. Und überall ist das Rathaus Schöneberg im Blick. Durch meine politische Arbeit als Bezirksverordnete bin ich oft hier und freue mich jedes Mal.
Barbarossaplatz
Der Barbarossaplatz wird manchmal etwas übersehen. Dabei ist er auch sehr besonders. Und er wird bald umgestaltet.
In der Mitte gibt es riesige Plantanen und den so genannten Kinderbrunnen. So genannt, weil Bronzefiguren von Kindern das achteckige Wasserbecken krönen. In einem imposanten Baudenkmal ist sie Volkshochschule und eine Grundschule untergebracht.
Mit dem Alice-Salomon-Park gibt es eine schöne Verbindung Richtung Grunewaldstraße.
Der Platz soll umgestaltet werden. Der Abschnitt vor der Volkshochschule soll für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Für Fußgänger*innen und Fahrräder bleibt der Durchgang weiter möglich. Außerdem ist ein Gehweg am Innenkreis und mehrere Gehwegvorstreckungen geplant. In der BVV wurde die Umgestaltung schon vor Jahren angekündigt und vorgestellt. Auch den Anwohnenden wurde ein zügiger Umbau zugesagt.
Auf meine mndl. Nachfrage in der BVV, wann das denn alles endlich mal soweit ist, hat die grüne Stadträtin gesagt, dass der Baubeginn noch nicht feststeht und die Anwohnenden “rechtzeitig” informiert werden. Ich bleibe dran, damit die Menschen endlich Planungssicherheit für “ihren” Platz erhalten.
Kleist-Park
Der Heinrich-von-Kleist-Park hat echte Highlights: Die Königskolonnaden sind von 1780 und wurden 1910 umgesetzt. Ein echtes Schmuckstück bis heute. Der Park wird rege von den Anwohnenden genutzt.
Das Gebäude im Park hat eine wechselvolle Geschichte: Vom Teil des Volksgerichtshofs mit furchtbaren Schauprozessen zur Zeit der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft über den Sitz des Alliierten Kontrollrats bis zum Berliner Kammergericht heute. Von 1944 bis 1945 tagte im Kammergericht der Volksgerichtshof. Dort fanden Schauprozesse statt u.a. gegen die Beteiligten vom Attentat des 20. Juli 1944. Ab 1945 war das Haus Sitz des Alliierten Kontrollrates. Nach der Wiedervereinigung ging das Gebäude an die deutsche Verwaltung. Heute ist dort das Berliner Kammergericht.
Ecke Akazienstraße/Grunewaldstraße
Diesmal kein Platz, sondern eine Straßenecke. Hier gibt es ganz viel lebendiges Schöneberg. Hier an der Ecke gibt es auch einen kleinen Ökomarkt.
In der Akazienstraße gibt es viele liebenswerte kleine Geschäfte und Lokale. Sei es ein Kleid oder ein kreatives Geschenk, hier wird jede*r fündig. Damit das Bummeln noch schöner wird, fordert die SPD im Bezirk Tempo 30.
Die Grunewaldstraße ist ein Sorgenkind der Mobilität. Für Radfahrende schlecht ausgebaut und gefährlich. Da sie aber trotzdem eine Verkehrsader ist, muss hier dringend was passieren. Die SPD fordert eine ordentliche Radspur.
Rund um die Apostel-Paulus-Kirche treffen sich viele Menschen im Kiez.
In den letzten Jahren hat aber auch der Drogenkonsum rund um diese Ecke an der U7 zugenommen. Und damit teilweise auch Müll und Kriminalität. Vor allem viele Eltern haben sich an die Politik gewandt, da dort auch der Schulweg und ein Spielplatz betroffen waren. Der Bezirk hat reagiert. Ein Drogenmobil ist regelmäßig vor Ort, die Reinigung wurde verstärkt, Kontrollen ebenso. Mit einem Runden Tisch wurden weitere Maßnahmen angestoßen, die die Situation vor Ort verbessert haben.
Flaschenhalspark
Den Gleisdreieckpark kennt jede*r. Aber wusstet ihr, dass der südliche Teil zwischen Yorckstraße und Monumentenstraße “Flaschenhalspark” heißt und in Schöneberg liegt? Der Name kommt von seiner Form, die einer umgedrehten Flasche ähnelt. Den Namen müsst ihr euch aber nicht merken, denn….
Die SPD-Fraktion hat beantragt, diesen Teil in Dora-Duncker-Park umbenennen. Außerdem haben wir bereits letztes Jahr die Benennung des westlichen Teils des Flaschenhalsparks in Mezitli-Park angeregt nach unserer Partnergemeinde in der Türkei.
In den Flaschenhalspark kommt man über die Eingänge an der Yorckstraße, über eine Brücke aus dem Gleisdreieckpark oder der Monumentenbrücke.
Die Parkgestaltung achtet auf die Erhaltung der typischen Vegetation einer Bahnbrache, die sich die Natur zurückerobert hat. Hier gibt es wertvolle Lebensräume für verschiedene Pflanzen und Tiere.
Es gibt mehrere Wege. Der mittlere Weg führt auf dem alten Gleisbett entlang und ist schön zum Spazierengehen
Der Flaschenhalspark ist Bestandteil der „Schöneberger Schleife“. Sie führt vom Potsdamer Platz über den Gleisdreieckpark, den Flaschenhalspark bis zum Bahnhof Südkreuz und von dort über das Schöneberger Südgelände (Hans-Baluschek-Park) bis an die südliche Stadtgrenze.
Alle Bilder – soweit nicht anders benannt: Urheberin Wiebke Neumann