Themen im Fokus: Berlin als Stadt der Gleichstellung

Veröffentlicht von Wiebke Neumann 26. August 2020

Ohne Gleichstellung gibt es keine Demokratie. Ich setze mich für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Gesellschaft und der Politik ein. Dazu gehört Repräsentation und Teilhabe genauso wie Selbstbestimmung in allen Lebensbereichen.

Genauso vielfältig wie Frauen in unserer Gesellschaft sind, sind auch die Forderungen, Themenbereiche und Positionen. Eines eint sie: frauenspezifische Sichtweisen und Lebensrealitäten werden in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft oft nicht oder zu wenig wahrgenommen. Ich setze mich dafür, dass sich das ändert und Frauen mitreden, mitentscheiden und mitbestimmen.

Ein wirksames Paritätsgesetz

Die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich, doch in den Parlamenten sieht das anders aus. In Berlin sind nur 33% der Abgeordneten weiblich. Das wollen wir ändern. Deshalb bin ich für ein wirksames Paritätsgesetz. Dabei geht es um paritätische Listen, bei denen Frauen und Männer abwechselnd vertreten sind. Aber für echte Parität sind vor allem die Wahlkreise wichtig. So ein Gesetz alleine reicht aber nicht aus für mehr Gleichstellung in der Politik. Politisches Engagement muss attraktiver und mit dem Leben besser vereinbar werden. Hier will ich auch Vorbild sein.

Mehr Partnerschaftlichkeit

Frauen leisten den Großteil der so genannten Care-Arbeit. Das schließt familiäre Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege von Angehörigen mit ein. Die Folge: Frauen stecken häufiger beruflich zurück. Das verringert Gehalt und Aufstiegschancen und sie haben weniger Zeit.

Ich will, dass unbezahlte Sorgearbeit gerechter aufgeteilt wird und nicht mehr überwiegend auf den Schultern der Frauen* landet. Dafür braucht es die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Vieles davon entscheidet sich auch auf der Landesebene. In Berlin ist beispielsweise die Kinderbetreuung gebührenfrei und es gibt ganztägige Betreuung für Schulkinder.

Geschlechtergerechte Arbeits- und Sozialpolitik

Soziale Berufe müssen besser bezahlt und wertgeschätzt werden. In ihnen arbeiten mehrheitlich Frauen. Frauen sind auch meist diejenigen, die Angehörige Zuhause pflegen. Dabei brauchen sie Unterstützung und Entlastung.

Eltern und Familien müssen im Mittelpunkt der Politik stehen, das hat nicht zuletzt die Covid19-Pandemie gezeigt. Insbesondere Alleinerziehende brauchen Angebote und Unterstützung, da sie häufiger von Armut betroffen sind.

Die SPD in Berlin steht für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit und mehr Frauen in Führung. In landeseigenen Unternehmen und im öffentlichen Dienst kann dies in der Landespolitik direkt beeinflusst werden. Mit der Kampagne „Gleichstellung gewinnt“ wird ein Kulturwandel in der Berliner Wirtschaft unterstützt. Rollenstereotype wollen wir überwinden, dafür gibt es kreative Projekte und Initiativen in Berlin. Auch in der Wissenschaft (bei der Besetzung von Professuren) ist Berlin Spitze.

Schutz gegen Gewalt

Frauen sind häufig von Gewalt betroffen, sowohl im öffentlichen Raum als auch in der eigenen Wohnung. Das gilt für alle Gesellschaftsschichten. Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit von allen, Präventionsprojekte, Beratungsstellen und Hilfe für Betroffene. Hier gibt es in Berlin gute Beispiele wie die Gewaltschutzambulanz der Charité. Im aktuellen Haushalt wurden auch die Mittel für Schutzplätze erhöht.

Für Frauen und queere Menschen gibt es noch zu viele Angsträume im öffentlichen Raum. Wir brauchen Beleuchtung, kluge Stadtplanung, Präsenz der Polizei und Prävention.

Selbstbestimmung

Frauen haben das Recht auf Selbstbestimmung, erst recht über ihren Körper. Deshalb muss aus meiner Sicht der §218 aus dem Strafgesetzbuch entfernt werden. Informationen über Schwangerschaftsabbrüche und durchführende Ärzt*innen müssen möglich und einfach auffindbar sein.

Aber auch Selbstbestimmung und Unterstützung bei der Familienplanung und rund um die Geburt ist wichtig. Beratungsstellen und Hebammen sind wichtig für Eltern.

Außerdem müssen Frauenzentren und Frauenprojekte erhalten und ausgebaut werden.